Kirchenpatron Hl. Dionysius am 9. Oktober

Montag, 9. Oktober: Festliche Schulgottesdienste zu Ehren des Hl. Dionysius um 9 und 10 Uhr mit Kaplan Mario Haberl (Teisendorf).

Hl. Dionysius Hochaltar
Deckenfresko

Hl. Dionysius von Paris

† um 285 in Lutecia Parisiorum (heute: Paris)

Gedenktag: 9. Oktober

In der Gründungsurkunde von Schäftlarn vom Jahr 762 bestimmt der Priester Waltrich: „Das Gotteshaus selbst aber ist geweiht zu Ehren des hl. Dionysius am.“ Seither ist dieser Heilige der erste Patron der Schäftlarner Klosterkirche.

Dem Namen nach war Dionysius griechischer oder römischer Abstammung. Er wurde nach Gregor von Tours († 594) vom römischen Bischof Fabianus um 250 zusammen mit sechs weiteren Bischöfen nach Gallien gesandt, um dort zu missionieren. Er gilt als erster Bischof von Paris. Nach der gallischen Fassung des Hieronymus zugeschriebenen Martyrologiums wurde er dort zusammen mit seinen Gefährten Eleutherius und Rusticus enthauptet.

Der Legende nach wurde er von heidnischen Götzenpriestern beim römischen Statthalter Fescenius verklagt. Dieser forderte ihn auf, den heidnischen Göttern zu opfern. Als er sich weigerte, wurde er zunächst ausgepeitscht, dann auf einen glühenden Rost gelegt. Als ihm das Feuer nichts anhaben konnte, wurde er wilden Tieren vorgeworfen. Als auch diese ihm nichts zuleide taten, wurde er schließlich enthauptet. Daraufhin soll er seinen Kopf noch bis zu der Stelle getragen haben, wo er von einer frommen Frau, namens Catulla, bestattet werden sollte. Den Ort der Hinrichtung nannte man später mons martyrum (Montmartre: Berg der Martyrer).

Über seinem Grab wurde später eine Basilika errichtet, die den Merowingern als Grablege diente. Im Jahr 626 errichte der fränkische König Dagobert I. die nach Dionysius benannte Benediktinerabtei Saint-Denis, die dann auch Bestattungsort der Karolinger und der späteren französischen Könige wurde.

Er wird am Hochaltar der Klosterkirche im Bischofsornat dargestellt, seinen Kopf auf einem Buch tragend. Über ihn hält ein kleiner Engel die Siegespalme des Märtyrers.

Dionysius wurde später fälschlich mit dem in der Apostelgeschichte (Apg 17,34) genannten Dionysius Areopagita und einem Ende des 5. Jahrhunderts wirkenden christlichen Schriftsteller, dem sog. Pseudo-Dionysius Areopagita, gleichgesetzt. 

Als Nationalheiliger des Frankenreichs und später als Patron der französischen Könige und als Schutzheiliger von Paris fand seine Verehrung schon bald weite Verbreitung. Seit 1450 wird er zu den Vierzehn Nothelfern gezählt.

Im neuen Volksaltar von 2016 sind die Reliquien des Hl. Dionysius sichtbar in einem Glaskubus eingelassen.

Abt em. Dr. Emmeram Kränkl OSB
aus seinem Buch: Der Heiligenhimmel von Schäftlarn