Trostwort von Abt Petrus zur Corona-Krise

Liebe Freunde unseres Klosters, liebe Besucherinnen und Besucher unserer Gottesdienste,

Abt Petrus Höhensteiger OSB

seit einiger Zeit nun hängt schon der Infozettel an unserer Kirchentüre, der darauf hinweist, dass Gottesdienste derzeit nicht öffentlich stattfinden dürfen, um das Ansteckungsrisiko und die Verbreitung des Virus COVID-19 zu verlangsamen. Diese Maßnahme der Diözesen geht Hand in Hand mit den Anordnungen der Bundesregierung und betrifft somit das gesamte soziale Leben in Deutschland.

Das zentrale Stichwort der Stunde heißt: „Solidarität“.

Einerseits sind wir als Gesellschaft und als Kirche aufgerufen, zusammenzustehen und die uns auferlegten Einschränkungen mitzutragen. Andererseits dürfen wir die derzeitige Situation als Chance begreifen, in uns zu gehen und neu darüber nachzudenken, was wirklich zählt im Leben; was wirklich von Bedeutung ist.

Der Landrat von Heinsberg, Stephan Pusch, dessen Landkreis nahe der niederländischen Grenze liegt und sehr stark von den Auswirkungen des Corona-Virus betroffen ist, hat in einem Interview Folgendes gesagt: „… alles, was die Solidarität stärkt, hilft. Mitgefühl ist unser einziges Medikament, solange wir keinen Impfstoff haben. Ich glaube, die Menschen ertragen es nur, wenn sie das Gefühl haben, es betrifft mich nicht allein, alle Menschen machen diese Einschränkungen gerade durch.“ (SZ vom 27. März 2020). In diesem Licht sollten wir die Verordnungen unserer Diözesanleitung sehen. Es geht nicht einfach um Restriktionen, sondern vielmehr um Sorge und Für-Sorge.

Wir bitten um Ihr Verständnis, dass die Maßnahme nicht-öffentlicher Gottesdienste bis einschließlich 3. Mai verlängert wurde.

Umso mehr ist es wichtig, im Gebet und im Vertrauen auf Gottes unverbrüchliche Gegenwart und Liebe miteinander verbunden zu bleiben.

  • Wir nehmen Sie alle in unser klösterliches Gebet wie auch in unser persönliches Beten und die Feier der Hl. Messe bewusst mit hinein.
  • Ihre Sorgen und Anliegen tragen wir vor Gott. Sie sind präsent.
  • Und für Ihre Freundschaft und Verbundenheit sind wir als Mönche zutiefst dankbar.

Wenn Sie die Teilnahme an unserer täglichen Eucharistiefeier derzeit schmerzlich vermissen, dann darf ich Ihnen gleichfalls versichern, wie sehr Sie uns, als unsere treuen Gottesdienstbesucher fehlen. Dennoch sind sie alle in unserer Mitte und unsere Verbundenheit bleibt ungebrochen. Bei Gott ist das möglich.

  • Bitte lassen Sie uns gemeinsam mutig und zuversichtlich weiter gehen.
  • Die Tage des Leidens und Sterbens Jesu Christi führen hin ins befreiende Licht der Auferstehung. Aus Schmerz wird Freude. Das ist unsere Hoffnung.
  • Und das ist der Dreh- und Angelpunkt unseres christlichen Glaubens. 

Trotz allem wünschen wir Ihnen eine gesegnete Osterzeit.
Seien Sie herzlich gegrüßt,

Abt Petrus und die Benediktiner von Schäftlarn

Konkret für das Kloster Schäftlarn bedeutet das:

  • Die Absage betrifft alle öffentlich zugänglichen Gottesdienste laut Gottesdienstordnung: Werktagsmesse um 7.00 Uhr, Sonntagsmessen 7.30 und 10.00 Uhr, Choralvesper an So und Feiertagen 18.00 Uhr. Es ist keine Teilnahme am Chorgebet möglich.
  • Es betrifft auch Ostern: Es findet keine öffentliche Feier der Karwoche und des österlichen Triduums statt.
  • Das Heilige Grab wird dieses Jahr nicht aufgebaut.
  • Die Kirche bleibt zu den üblichen Zeiten (8.00-18.00 Uhr) geöffnet, insbesondere für das stille Gebet.
  • Der bestellten Messintentionen wird laut aktuellem Gottesdienstplan gedacht, eine Teilnahme am Gottesdienst ist nicht möglich.
  • Messintentionen können weiterhin bestellt werden. Entweder direkt an der Pforte zu den üblichen Öffnungszeiten (Mo-Fr 9.00-17.15 Uhr/Sa 9.30-15.00 Uhr; telefonisch 08178 / 790) oder das ausliegende Kuvert in den Briefkasten werfen.
  • Gäste können bis auf weiteres keine aufgenommen werden.

Aktuelle Informationen auf den Seiten des Erzbistums

Fragen und Antworten zu Auswirkungen von SARS-CoV-2 (Coronavirus) auf das kirchliche Leben in der Erzdiözese München und Freising