Klostergebäude

Unter Abt Melchior Schußmann (1680-1719) machte der schlechte Zustand der Klostergebäude deren Neubau notwendig. Von 1702 bis 1707 dauerten die Bauarbeiten unter der Leitung von Giovanni Antonio Viscardi.
Während der fünfjährigen Bauzeit in Schäftlarn entstanden die Süd-, Ost- und Nordfront als die drei Seiten eines stattlichen Quadrates. Sie legen sich um die damals noch stehende im Westen abschließende alte Klosterkirche. Von West nach Ost fällt der Baugrund ziemlich stark ab. Diese Höhenunterschiede sind vom Architekten geschickt in der Außenansicht der Fassaden ausgeglichen, während sie in den inneren Räumen vor allem  die ganze Linie des Osttraktes entlang, aber auch teilweise an der Südfront sehr praktische Anlagen von großen und luftigen Kellergelassen ermöglichen, die für den Betrieb und die Einlagerung von Lebensmitteln sehr gute Dienste tun.

Bei der Ausgestaltung der Räume war man relativ zurückhaltend, nur drei Säle warten mit einer qualitativ durchaus beachtlichen, jedoch dezenten Stuckatur auf. Glanzstück ist das ehemalige Refektorium der Prämonstratenser-Chorherren, das heute  die Schüler als Speisesaal nutzen dürfen.

Die Gebäude dienen zum großen Teil als Unterrichtsräume für das Gymnasium der Benediktiner, ein kleinerer Teil davon ist als Klausur für die Mönche reserviert.

Hinweis:
Das Klostergebäude ist eine Schule und kann deshalb nicht besichtigt werden.

Der 300 Jahre alte Klosterhauptbau stellt zusammen mit der Klosterkirche ein epochemachendes architektonisches Arrangement dar und zählt darüber hinaus zu den herausragenden und bedeutenden Kulturdenkmälern Oberbayerns.
Die Gebäude stehen unter Denkmalschutz und das Klosterareal aufgrund seiner Einzigartigkeit unter Ensembleschutz.
Der denkmalgeschützte Gebäudekomplex liegt aber auch im öffentlichen Interesse und muss in seiner Substanz dauerhaft geschützt und erhalten werden.

Geplante Generalsanierung

Aufgrund des hohen Alters des Klosterhauptbaues von mehr als 300 Jahren ist die Bausubstanz stark angegriffen. Ferner können die ständig wachsenden Anforderungen an den Brandschutz und die Haustechnik nicht mehr erfüllt werden.
Eine Sanierung des Altbaues –auch, um das Fortbestehen der Schule und den Erhalt des Gebäudes zu sichern- ist dringend erforderlich.

Das Konventkapitel, also die Vollversammlung der Benediktiner von Schäftlarn, hat am 30. April 2010 beschlossen, sich dieser gewaltigen Herausforderung zu stellen und eine Generalsanierung durchzuführen.

Die wesentlichen Schwachstellen des Gebäudes liegen derzeit

  • im verbesserungsbedürftigen Brandschutz
  • im veralteten Raumkonzept
  • in der Bausubstanz.

Folgende Maßnahmen sind geplant:

  • Herstellung eines umfassenden Brandschutzes
  • Modernisierung der Schulräume
  • Verbesserung der akustischen und räumlichen Trennung von Konvent und Schule innerhalb des Gebäudes
  • Herstellung der Barrierefreiheit im gesamten Gebäude
  • Modernisierung der Bausubstanz (Statik; Ertüchtigung von: Zimmerdecken, Elektrik, Haustechnik, Heizung, Wasser- und Abwasserleitungen etc.)
  • Fortsetzung der begonnenen energetischen Sanierung.

In den Monaten Januar bis Mai 2014 wurde in Absprache mit und durch Förderung des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege ein verformungsgerechtes Aufmaß des Klostergebäudes erstellt.

Mittels modernster Lasertechnik wurden alle Räumlichkeiten genauestens vermessen und in Dateiformat gebracht. Nun werden die Meßergebnisse vom Statiker begutachtet.
Nachdem die Schwachstellen der Gebäudestatik herausgearbeitet sind, kann der genaue Umfang und die Kosten der Generalsanierung ermittelt werden.

Eine erste grobe Kostenschätzung liegt bei 17,6 Mio. Euro!
Diese immensen Kosten kann die Benediktinerabtei Schäftlarn KdöR selbstverständlich nicht alleine aus eigener Kraft in voller Höhe schultern.
Wenn auch bereits eine Rückstellung gebildet werden konnte, so sind wir auf Zuschüsse und Spenden angewiesen, um die Generalsanierung so umfangreich durchzuführen, wie es erforderlich ist.