Altgriechisch
Das Fach Altgriechisch wird am Gymnasium Schäftlarn neben Französisch als dritte Fremdsprache ab der 8. Jahrgangsstufe unterrichtet und kann je nach Fächerwahl entweder bis zur 11. Jahrgangsstufe oder bis zum Abitur belegt werden. Am Ende der 11. Jahrgangsstufe erhalten die Schülerinnen und Schüler das Graecum, sofern sie die Jahrgangsstufe mindestens mit der Note ausreichend abschließen.
Wieso Altgriechisch? Ad fontes (Zu den Quellen)!
Griechisch wird in Bayern an humanistischen Gymnasien angeboten, die sich in der Tradition des Renaissance-Humanismus sehen und einem „humanistischen“ Bildungsideal verpflichtet sind, in dem das oberste Bildungsziel nicht die praktische Verwendbarkeit oder Nützlichkeit ist, sondern die Bildung für den Menschen an sich. Dazu begibt man sich direkt zu den Quellen der europäischen Geistesgeschichte, nämlich zu den Werken der griechischen Literatur.
Als Sprache des Neuen Testaments hat Griechisch an kirchlichen Schulen eine lange Tradition, die wir gewissenhaft fortführen. Denn wer will nicht zu den ca. 0,2 % der Weltbevölkerung gehören, die das Neue Testament im Original verstehen können?
Organisation des Unterrichts
Der Unterricht in jeder Jahrgangsstufe erfolgt klassenübergreifend in einer Kleingruppe (meist ca. 10-15 Schülerinnen und Schüler). Dies bietet die Möglichkeit, auf jeden individuell einzugehen.
Spracherwerbsphase
Um ab der 10. Jahrgangsstufe Originaltexte lesen zu können, müssen zuvor in den Jahrgangsstufen 8 und 9 die altgriechische Schrift und Sprache erlernet werden. Dies geschieht mit modernen Methoden und Lehrbüchern, wobei der Fokus nicht nur auf Vokabellernen und Grammatikübungen, sondern auch auf der griechischen Kultur und Geistesgeschichte sowie auf dem Umgang mit Texten (zunächst von geringem Umfang und reduzierter Komplexität) liegt.
Ein digitales Angebot mit vielfältigen Übungen, Hilfen und Trainern steht für das Fach zur Verfügung.
Lektürephase
Im Lauf der 10. Jahrgangsstufe beginnt die Lektüre von originalen griechischen Texten, wobei an unserer Schule meist mit dem Lesen des Neuen Testaments begonnen wird. Bis zum Eintritt in die Qualifikationsphase erstreckt sich der Lektüreunterricht dann auf Autoren wie Platon (Die Person des Sokrates), Herodot (Geschichtsschreibung) und Homer (Odyssee). Daneben rückt auch die aktuelle Perspektive mit dem Themenblock „Athen – Ursprung der Demokratie“ in den Vordergrund (11. Jahrgangsstufe). In der Qualifikationsphase kann der Griechischunterricht dann, sofern gewählt, wirklich aus dem Vollen schöpfen und beschäftigt sich u. a. mit der griechischen Lyrik und Philosophie (Vorsokratiker, Sophisten, Platon), der griechischen Tragödie (Sophokles, Antigone) und Homers Ilias.
Wer sollte Griechisch lernen?
Jeder, der Interesse an (antiker) Geschichte, Mythen, weltberühmten Texten oder Archäologie hat oder allgemein etwas Spannendes lernen will, das sonst fast keiner kann. Man sollte Ausdauer, Eifer und Interesse mitbringen. Das Angebot, Griechisch zu lernen, kommt sicher nur einmal im Leben! Obwohl die Wahl einer zweiten antiken Sprache für manche abwegig klingt, verlassen unsere Griechischschülerinnen und -schüler die Schule meist als junge Erwachsene mit einer vertieften Allgemeinbildung und einem guten Gespür für Texte. Sie werden außerdem immer wieder zum kritischen Denken angeregt. Insgesamt ist der Griechischunterricht an unserer Schule immer offen für begründetes Diskutieren und aktuelle Themen, die mit der Antike entweder im Gleichklang oder im Widerspruch stehen.
Griechenlandfahrt
In der 10. oder 11. Jahrgangsstufe findet parallel zum Frankreichaustausch der 10. Klassen eine Griechenlandreise statt, bei der wir die Stätten des antiken Griechenlands, die wir aus dem Buch kennen, vor Ort besichtigen.
